Geschichte

Die Maltza(h)n zählen zum mecklenburgisch vorpommerschen Uradel.
Gemäß älteren Werken zur Familiengeschichte soll die Familie aus der Gegend um Ratzeburg stammen, wo ab 1246 auch der Ort Molzahn belegt ist. Der erste urkundlich genannte Vorfahre ist Bernhardus de Mulsan, ein bischöflich ratzeburgischer Lehensträger im Jahr 1194. Bernhard und seine Nachkommen erwarben neben Besitztümern bei Ratzeburg auch Lehen der Fürsten von Mecklenburg bei Gadebusch. Ein Johannes de Multzyan war Burgmann in Gadebusch und erscheint um 1230 unter den Zeugen des mecklenburgischen Fürsten Johann I. und wurde von diesem nach der Eroberung der Vogteiburg zu Kummerow dort als Vogt eingesetzt. Nach dem Vergleich von Mecklenburg und Pommern von 1240 blieb Johann dort Vogt und war damit auch Vasall der pommerschen Herzöge. Die Moltzan blieben Vögte zu Kummerow bis 1320. Von 1256 bis 1283 wird ein Ludolfus de Moltshane als Zeuge der mecklenburgischen Fürsten und der Fürsten von Werle genannt. Dieser Ludolf ist der älteste sichere Ahne der Stammreihe der Familie. Seine Nachkommen waren teils auch Vasallen der Bischöfe von Schwerin und erhielten als bischöfliche Burgmannen zu Bützow weitere Lehen, darunter Kurzen Trechow und Langen Trechow. Über weiteren Besitz in Tribeschendorf und Rothenmoor sowie auf Schorssow spaltete sich die Familie ausgehend von den Brüdern Bernhard (erw. 1293 bis 1318), Friedrich und Ulrich in verschiedene Stämme auf, von denen jedoch zwei Stämme bereits im 15. Jahrhundert wieder erloschen. Die heute lebenden Angehörigen der Familie sind Nachkommen des Bernhard.

Bernhards Sohn Ludolf († 1341) erbte um 1330 von seinem Schwiegervater, dem Marschall von Pommern-Stettin Henning von Winterfeld, unter anderem neben Burg Wolde auch Burg Osten an der Tollense mit den Dörfern Schmarsow, Vanselow, Roidin und Teusin. Damit verbunden war das Erblandmarschallsamt im Herzogtum Pommern-Stettin. Ludolfs Söhne Bernhard (erw. 1341 bis 1393), Heinrich (erw. 1341 bis 1359) und Ulrich (erw. 1341 bis 1391) teilten das Erbe des Vaters. Bernhard erhielt die Hälfte von Osten sowie die Vogtei in Loitz und begründete den Stamm Osten-Kummerow, der mit Bernhards Ururenkel Hartwig im Jahr 1482 auch wieder die Vogtei in Kummerow als Lehen erhielt. Heinrich erhielt die andere Hälfte von Osten und die Hälfte von Grubenhagen mit Schloss- und Kirch-Grubenhagen, Großenluckow, Kleinluckow, Steinhagen und Barz. Seine Nachfahren erhielten 1414 von den Fürsten von Werle die Vogtei Penzlin sowie 1428 von Kasimir V. von Pommern-Stettin die Burg Wolde mit Gütern, woraus sich der Stamm Penzlin entwickelte. Der dritte Bruder Ulrich erhielt die andere Hälfte der Besitztümer in Grubenhagen und begründete den (heute erloschenen) Stamm Grubenhagen, der in Trechow, Rothenmoor und Schorssow begütert war und das Amt des Erblandmarschalls der Herrschaft Werle innehatte.